Wir verbringen aktuell viel Zeit Zuhause und haben mehr Zeit für Haut- und Körperpflege. Wenn die Beauty-Junkies unter uns nicht jeden Friseurtermin oder Gang ins Kosmetikstudio wahrnehmen können. Was ist, wenn wir also gezwungen werden, die eigenen Wände zur Wellness-Oase umzufunktionieren. Was haben Sie für Tipps? Mit welchen Hausmitteln kann man Beauty-Treatments auch Zuhause umsetzen?
Dr. Dağdelen: „Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die man Zuhause tun kann, ohne in einen teuren ‚Bestell-Wahn‘ von Produkten zu verfallen. Die meisten Hausmittel, die benötigt werden, hat eigentlich jeder zu Hause. Gesichtsmasken können für jeden Hauttyp und jedes Bedürfnis mit den unterschiedlichsten Zutaten aus der Küche angerührt werden. Gut geeignet sind hierfür zum Beispiel Quarkmasken mit Honig für trockene Haut oder aus Eischnee – das geschlagene Eiweiß sorgt für eine straffere Gesichtshaut und verfeinert die Poren. Wer eine Aloe Vera-Pflanze Zuhause hat, kann das Gel, das beim Anschneiden aus den Blättern austritt, für etwa zwanzig Minuten auf die Haut auftragen. Es hat nicht nur einen kühlenden Effekt bei Sonnenbrand, sondern wirkt auch hautverjüngend und beugt Faltenbildung vor.
Vor allem Backpulver bzw. Natron ist ein wahrer Alleskönner und vielseitig einsetzbar. Sein pH-Wert befindet sich im basischen Bereich, entgegen des pH-Werts der Haut, der sich im sauren Bereich befindet. So kann das Backpulver (z.B. in Form einer Gesichtsmaske) die natürliche Schutzschicht der Haut durchbrechen, öffnet die Poren und befreit von überschüssigem Talg. Auch Akne-Narben und Rötungen können bei regelmäßiger Anwendung verringert werden. Als Shampoo-Ersatz funktioniert Natron tatsächlich auch. Dann aber bitte eine Saure Rinse (Essigspülung) im Nachgang ins Haar geben, um die Schuppenschicht der Haare wieder zu schließen. Ähnlich funktioniert auch Roggenmehl als natürliches Shampoo.
Zum Abschminken kann man auch wunderbar auf Kokosöl setzen. Es ist besonders gut für zu Trockenheit neigender Haut geeignet, da es sehr rückfettend ist. Fettiger Haut würde ich also eher davon abraten, da sonst die Poren verstopfen können. Für unseren gesamten Körper lässt sich auch ein Peeling aus Kokosöl und Zucker oder Salz anrühren. Abgestorbene Hautschüppchen werden abgetragen und die Durchblutung angeregt. Im Gesicht sollte man aber nur sehr vorsichtig reiben, da die empfindliche Haut sonst verletzt oder gereizt wird. Zu guter Letzt kann man auch auf die Kraft von Tee setzen. Schwarzer Tee beruhigt die Haut und lindert geschwollene Augen – kaltstellen und in Tee getränkte Wattepads auf die Augen legen. Kamillentee wirkt zudem entzündungshemmend.
Man sollte trotz all dieser Tipps beachten, dass man seine Beauty-Routine zu einem gewissen Grad damit aufrechterhalten kann und seinem Körper etwas Gutes tut. Aber im Vergleich zu den Treatments und vor allem tiefenreinigenden und pflegenden Geräten, die der Fachmann zur Verfügung hat, ist die Wirkung hier vergleichsweise begrenzt. Auch können wir eine professionelle Hautanalyse durchführen, um die richtigen Pflegeschritte und -maßnahmen, die der Haut guttun, auszuwählen und nicht Gefahr zu laufen, sie zu überpflegen oder zu reizen.
Eine schöne Möglichkeit, die Sie jetzt noch beim Facharzt angehen können, ist das Hydrafacial to Go – ein hybrides Treatment, bestehend aus Hautreinigung und -pflege in einem Schritt; ein spezielles Handgerät säubert und pflegt die Poren mit Nährstoffen, die eingearbeitet werden, ohne dass weitere Steps notwendig sind. Im Anschluss erhalten Sie eine Ampulle mit dem verwendeten Serum, die Sie für vier Wochen Zuhause verwenden können, um den Effekt des Hydrafacials zu verlängern. Die Haut strahlt und ist rundumerneuert. Ansonsten besorgen Sie sich unsere Skin Care Produkte und sie werden sofort Verbesserungen ihres Hautbildes bemerken.
Dr. Murat Dağdelen ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Gründer und Ärztlicher Direktor