Thema: Digital Aging der Haut

Thema: Digital Aging der Haut

Was versteht man unter Digital Aging?


Dr. Dağdelen: „Mit dem Begriff ,Digital Aging‘ ist die Hautalterung hervorgerufen durch das blaue Licht elektronischer Bildschirme, wie beispielsweise von Smartphones, Laptop- und PC-Monitoren, TV-Geräten und LEDs, gemeint. Studien zeigen zwar, dass sich das Blaulicht mit einer Wellenlänge von 380 bis 500 nm auch positiv auf unsere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit auswirkt, neben den negativen Folgen für unsere Haut schadet es aber auch unserem Schlafrhythmus und der Netzhaut: Zum einen hemmt es die Melatoninproduktion und zum anderen trifft es ungefiltert ins Auge.“

Was macht das Blaulicht mit unserer Haut?


Dr. Dağdelen: „Die Strahlung des blauen Lichts lässt den oxidativen Stress ansteigen – es bilden sich freie Radikale, die die Zellstrukturen zerstören und die Kollagen- und Elastinbildung unterbinden. Beide essentiell für das Bindegewebe. Ebenso zeigt sich vor allem bei dunkleren Hauttypen eine gesteigerte Pigmentation, wodurch sich Melasmen (braune bis braungraue Flecken) auf der Haut bilden können.“

Kann unsere Haut durch Blaulicht wirklich altern?


Dr. Dağdelen: „Zwar stehen die Studien zu diesem Phänomen noch am Anfang; dennoch sind die negativen Auswirkungen von Blaulicht auf die Haut bereits gut bekannt. Durch die gestörte Bildung von Kollagen und Elastin verliert die Haut an Straffheit und Elastizität – sie wirkt weniger jugendlich. Außerdem hinterlässt auch der schlechtere und kürzere Schlaf seine Spuren.“

Wie viel Blaulicht ist unproblematisch und ab wann bzw. wie viel Blaulicht zieht Folgen nach sich?


Dr. Dağdelen: „Die genaue Menge an Blaulicht zu bestimmen, die negative Folgen für uns hat, ist schwierig, da hierzu die Studienlage noch zu dünn ist. Einen genauen Wert zu nennen ist daher aktuell nicht möglich. Ist man jedoch täglich mehrere Stunden Blaulicht durch elektronische Geräte ausgesetzt, sei es beruflich oder auch in der Freizeit, kann das die bereits genannten Auswirkungen mit sich bringen.“

Wie sehen die Folgen konkret aus?


Dr. Dağdelen: „Wie bereits erwähnt, führt der oxidative Stress zu Zellschädigungen, die die Haut schlaff erscheinen lassen und Falten sowie Pigmentstörungen begünstigen. Auch Hautreizungen treten häufiger auf, da die natürliche Hautbarriere geschwächt ist.“

Wie können wir uns davor schützen?


Dr. Dağdelen: „Ich empfehle, sich vor den schädlichen Folgen von blauem Licht durch die Aufnahme von Antioxidantien zu schützen. Das kann über die Nahrung geschehen – insbesondere Vitamin-C-reiche Lebensmittel, wie dunkle Beeren, Zitrusfrüchte, Brokkoli, aber auch Avocados, Spinat und Nüsse sind großartige Lieferanten – oder mithilfe von speziellen Cremes und Seren, die mit Antioxidantien angereichert sind. Eine weitere Möglichkeit sich vor dem Blaulicht elektronischer Geräte zu schützen, sind integrierte Blaulichtfilter (zumindest in neueren Geräten), spezielle gelbe Filtergläser für Bildschirme oder sogenannte ,Blue-Light-Brillen‘, die einen entsprechenden Filter besitzen. Darüber hinaus kann die Haut aber auch mit speziellen Treatments wieder aufgefrischt werden, wie z. B. dem Hydrafacial, das die Haut reinigt und mit Nährstoffen versorgt. Die Behandlung dauert insgesamt nur etwa zehn Minuten. Direkt danach ist ein sofortiger Glow auf der Haut zu erkennen. Das Hydrafacial ist ein System-Treatment, das ich bisher für die Gesichtshaut, die Augenpartie und die Lippen anbiete, um diese Areale zu reinigen, stimulieren und zu pflegen. Neu ist nun eine Behandlung der Kopfhaut – das Hydrafacial Keravive. Der Vorteil hierbei: Eine gesunde und gepflegte Kopfhaut geht Hand in Hand mit schönem, vitalisiertem Haar und Haarwachstum.“

Dr. Murat Dağdelen ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Gründer und Ärztlicher Direktor

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